2018 war es soweit – meine Mama hatte ihren 60. Geburtstag und wir wollten ihr eine besondere Freude machen. Sie wollte immer schon einmal nach Mallorca, aber fliegen traut sie sich seit dem Schlaganfall nicht mehr. Also haben wir eine Kreuzfahrt gebucht.

Wir haben uns für MSC entschieden und das war auch gut so. Mein Mann und ich waren schon öfters mit MSC unterwegs und es war immer alles bestens.

MSC bietet rollstuhlgerechte Kabinen an und diese halten was sie versprechen. Wir haben uns für eine Balkonkabine entschieden und haben diese zu dritt belegt. Die Kabine war wirklich sehr groß und wir waren uns nie im Weg. Meine Mama und ich habe uns das Doppelbett geteilt und meinem Mann wurde jeden Abend, wenn wir beim Abendessen waren, die Couch zu einem Bett umfunktioniert. Am Vormittag wurde das Bett dann wieder umgeklappt, sodass es uns nie im Weg war.

Meine Mama hat schon Tage vor der Abfahrt wenig geschlafen; die Nacht davor dann aber gar nicht mehr – so aufgeregt war sie.

Wir sind selbst mit dem Auto nach Genua gefahren – der Bus wäre für uns mit Rolli ohnedies nicht in Frage gekommen. Günstiger ist es auch mit dem Auto. Wir konnten direkt vor dem Hafenterminal parken und haben die Schlüssel abgegeben.

Mit dem Rolli hat man bei MSC ein priority boarding, sodass wir schon gegen Mittag am Schiff waren. Jeder Bereich des Schiffes – wir fuhren mit der Divina – ist mit dem Rolli leicht zugänglich. Selbst im a la carte Restaurant hatten wir keine Probleme obwohl es dort doch sehr eng ist.

Einen einzigen Punkt gibt es aber, der uns massivst gestört hat. Dafür kann MSC aber nicht wirklich was. Leider ist die Menschheit so faul geworden, dass sie nicht mal mehr für einen Stock die Stiege nehmen kann. Und ich rede hier natürlich nicht von älteren oder gehbehinderten Personen. Wir standen oft mehr als eine halbe Stunde am Lift um damit fahren zu können. Es war ein Gedränge um die Lifte und niemand hat auf den Rolli Rücksicht genommen – im Gegenteil es musste sich immer wieder jemand vordrängen und auch noch dazu im Lift hineinquetschen, sodass meine Mama oft einfach nur noch von Ärschen umringt war. Ich habe die meiste Zeit die Stiege genommen, während mein Mann mit meiner Mama mit dem Lift gefahren ist. Ich habe es nicht ausgehalten mit diesen Leuten auf engsten Raum zusammen zu sein. Natürlich war ich immer schneller. MSC könnte sich hier etwas einfallen lassen. Es gibt einen eigenen Lift für den Yacht-Club. Diesen könnten sie auch für die Rolli-Fahrer freischalten. Das würde schon eine riesen Hilfe sein.

Ein weiteres Manko ist, dass sämtliche Ausflüge, welche über MSC angeboten werden oder auch die angebotenen Shuttlebusse in den Häfen nicht mit einem Rollstuhl zu nutzen sind. Das finde ich sehr schade, denn während unserer Reise haben wir doch einige Rollifahrer am Schiff gesehen. Hier könnte man zu Beginn der Reise ein Treffen mit allen Rollifahrern machen und eventuell rollstuhlgerechte Busse organisieren wenn Interesse besteht.

… to be continued ….

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